Sauberes, frisches Trinkwasser ist unbestritten die wichtigste Grundvoraussetzung für ein gesundes Menschenleben. Und so einfach es auch klingt, ist es jedoch leider nicht. Weltweit haben 2,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser – davon leben 61 Millionen Menschen in Äthiopien. In ländlichen Gebieten sind meist die Frauen und Kinder für die tägliche Wasserversorgung der Familie zuständig. Dazu gehen sie oft bis zu drei Stunden zu Fuß, um eine Wasserquelle zu finden. In vielen Fällen handelt es sich aber nicht um sauberes Trinkwasser, sondern um verschmutztes Oberflächen- oder Brackwasser, das sie sich mit ihren Tieren teilen müssen. Dieses verseuchte Wasser ist die Hauptursache für Krankheiten wie Durchfall, Bilharziose oder Typhus – lebensbedrohlich besonders für Kinder.

Um dem entgegenzuwirken, wollen wir es zu unserer Verantwortung machen, Schulen in Äthiopien den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen, indem wir den Bau und die Instandhaltung einer angemessenen Wasserquelle finanzieren. Zukünftig soll dieses Wasser auch die sanitären Einrichtungen versorgen, eine höhere Hygiene gewährleisten und das Schulspeisungsprogramm unterstützen.

Hygieneversorgung

Für die meisten von uns ist der Gang zur Toilette das Natürlichste auf der Welt. Wir benutzen die Toilette, waschen uns die Hände, und das war’s. Für Kinder in Entwicklungsländern ist jedoch keine selbstverständliche Routine: 39% der Grundschulen in Äthiopien haben nur begrenzte sanitäre Einrichtungen, 61% haben sogar gar keine! Und nur 5% dieser Schulen sind überhaupt in der Lage, Hygieneeinrichtungen, sprich Waschräume mit Wasser und Seife, bereitzustellen. In Zahlen ausgedrückt sind ca. 25 Millionen Kinder täglich gesundheitsgefährdenden Bakterien und Keimen ausgesetzt. Diese Umstände führen zu Infektionen, Krankheiten und letztlich zu Abwesenheit und Schulabbruch oder Schlimmerem. Mädchen im Teenageralter sind einmal im Monat ganz besonders betroffen.

Der Bau gut funktionierender sanitärer Einrichtungen, die Installation eines nachhaltigen Abfallmanagementsystems und die Hygieneaufklärung von Lehrern und Schülern sind unsere obersten Prioritäten, damit alle für die Schule gesund bleiben.

Oft fehlt mehr als das Wesentliche für eine angemessene, würdige Lernumgebung. Nur 7,5% aller Grundschüler bestehen die nationale Prüfung (NLA) am Ende der 8. Klasse mit einer Punktzahl von 50% oder mehr, was ihnen den Eintritt in das Sekundarschulprogramm ermöglicht. Ein Teil des Problems stellt der große Mangel an Schul- und Unterrichtsmaterial wie Lehrbücher, Stifte und Papier dar, das die Schüler benötigen, um sich richtig auf die Prüfung vorzubereiten.

Daher haben wir es zu einer unserer Aufgaben gemacht, die Schule mit den notwendigen Mitteln zu versorgen, um die Beschaffung der wichtigsten Lern- und Lehrmaterialien zu gewährleisten.

Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage für die Gesundheit und Entwicklung eines Kindes.

Doch leider bekommen noch nicht einmal die Hälfte aller Kinder in den ländlichen Gebieten Äthiopiens mindestens drei Mahlzeiten am Tag. Folglich ist Unterernährung ein häufiges Problem, das zu Untergewicht, Blutarmut und Mangel an lebenswichtigen Mineralien und Vitaminen führt.

Gut ernährte Kinder sind mit größerer Wahrscheinlichkeit gesund, produktiv und lernbereit.

Deshalb führen wir ein Schulspeisungsprogramm ein, bei dem die Schüler selbst oder ihre Eltern täglich kochen. Zu diesem Zweck planen wir, erstmals eine Cafeteria für Schüler und Lehrer zu bauen – einschließlich einer gut ausgestatteten Küche zur Zubereitung der Mahlzeiten. Natürlich versuchen wir, alle notwendigen Zutaten sowie Arbeitskräfte aus den Gemeinden vor Ort zu nutzen.